
Selbst-analyse
Wo belügst du dich selbst?
7 radikale ReflexionsFragen
Bist du wirklich ehrlich zu dir selbst? Oder glaubst du das nur?
Dieser Test stellt dir 7 einfache Fragen – aber manche davon könnten treffen. Tiefer, als du denkst.
Mach ihn, wenn du wirklich wissen willst, ob du dir etwas vormachst.
1. Sagst du dir: „Ich bin halt so“ – und nutzt das als Ausrede?
„Ich bin halt introvertiert.“
„Ich hab eben ein Helfersyndrom.“
„Ich bin einfach ein Kopfmensch.“
„Ich brauch einfach Struktur.“
„Ich bin halt sensibel – das ist mein Wesen.“
Was dahinterstecken könnte:
Diese Selbstzuschreibungen können Schutz sein - Schutz vor Veränderung. Oft wurdest du in deiner Kindheit oder Jugend nicht so gesehen, wie du wirklich warst. Stattdessen hast du gelernt, dich auf bestimmte Eigenschaften zu reduzieren, um Zugehörigkeit, Sicherheit oder Anerkennung zu bekommen.
Vielleicht hast du nie erlebt, dass es sicher war, verschiedene Seiten in dir zu erforschen – also hast du dich mit einem festen Bild von dir identifiziert.
Dieses Bild gibt dir Halt, aber es begrenzt dich auch. Es verhindert, dass du dich in neue Rollen hineinwagst – weil du tief drin fürchtest, wieder abgelehnt oder beschämt zu werden.
2. Tust du nach außen selbstbewusst – aber achtest ständig darauf, wie du wirkst?
Du sagst, du bist authentisch – filterst aber jede Story.
Du sagst, dir ist egal, was andere denken – hast aber Angst, „komisch“ rüberzukommen.
Du teilst offen deine Gedanken – aber nie deine Unsicherheiten.
Du sprichst Klartext – außer wenn's wirklich heikel wird.
Was dahinterstecken könnte:
Oft steckt hier ein frühes Beziehungsmuster, in dem du Liebe oder Anerkennung nur bekommen hast, wenn du eine bestimmte Rolle gespielt hast – stark, funktional, angepasst. Vielleicht hast du früh gelernt: Wer sich zeigt, wie er wirklich ist, wird verletzt, beschämt oder ignoriert.
Also kontrollierst du dein Auftreten bis ins Detail – nicht aus Eitelkeit, sondern aus Angst.
Der „Selbstbewusste“ ist nicht dein wahres Selbst, sondern eine psychische Konstruktion, die verhindern soll, dass du erneut erlebt wirst wie damals: schwach, abhängig, bedürftig, falsch.
3. Sagst du: „Ich bin noch nicht so weit“ – aber weichst Entscheidungen aus?
Du willst dich trennen – wartest aber auf „den richtigen Moment“.
Du willst was Neues anfangen – aber „erst, wenn alles passt“.
Du sagst, du brauchst noch Klarheit – aber hast sie längst.
Du schiebst seit Monaten ein Gespräch vor dir her.
Was dahinterstecken könnte:
Dieses Verhalten ist oft eine Form unbewusster Reinszenierung: Vielleicht hast du in deiner Kindheit gelernt, Entscheidungen lieber aufzuschieben, als etwas falsch zu machen – weil Fehler emotional „bestraft“ wurden. Oder du hast erlebt, dass deine Autonomie nicht ernst genommen wurde – also traust du heute deinem eigenen Impuls nicht.
Die scheinbare „Unreife“ ist in Wahrheit eine Angst vor Eigenverantwortung. Nicht, weil du faul bist – sondern weil du nie wirklich erlebt hast, dass du deinen eigenen Weg gehen darfst, ohne jemanden zu enttäuschen oder dich schuldig zu fühlen.
Du wartest nicht auf den richtigen Moment – du wartest auf die Erlaubnis, dich selbst ernst zu nehmen.
4. Erzählst du, wie reflektiert du bist – aber meidest deine echten Abgründe?
Du hast viel innere Arbeit gemacht – aber manche Themen „sind durch“.
Du bist feinfühlig – aber deine Eifersucht erklärst du weg.
Du hast Klarheit – aber dein Kontrollverhalten bleibt unangetastet.
Du analysierst viel – aber fühlst wenig.
Du weißt alles über deine Kindheit – aber verdrängst, wie wütend du bist.
Was dahinterstecken könnte:
Reflexion kann zur Abwehr werden. Wenn du in einem Umfeld aufgewachsen bist, in dem Gefühle – besonders „negative“ wie Wut, Neid, Angst – nicht willkommen waren, hast du vielleicht gelernt, sie intellektuell zu verarbeiten, bevor sie überhaupt gefühlt werden dürfen.
Psychologisches Wissen wird dann zur Rüstung.
Du kannst alles erklären – aber kaum etwas zulassen.
Das gibt dir die Illusion von Kontrolle, aber es verhindert echte Veränderung. Du bleibst im Kopf, weil der Körper zu gefährlich geworden ist. Weil Fühlen Unsicherheit bedeutet – und vielleicht sogar Schuld, Scham oder Kontrollverlust.
5. Sagst du: „Ich bin einfach beschäftigt“ – aber lenkst dich konsequent ab?
Du sagst, du bist überfordert – aber du bist ständig am Scrollen.
Du sagst, du brauchst Ruhe – aber sobald’s still wird, wird’s unangenehm.
Du startest 10 Projekte – aber kommst bei keinem zu dir selbst.
Du hast keine Zeit für Therapie – aber für Serien, Podcasts, Planung.
Was dahinterstecken könnte:
Dauerbeschäftigung ist oft eine Strategie gegen innere Leere.
Vielleicht hast du früh erlebt, dass Innehalten mit Ohnmacht oder Einsamkeit verbunden war.
Oder du musstest als Kind schon „funktionieren“, um nicht zur Last zu fallen – also hast du gelernt: Wer still ist, wird vergessen.
Heute bedeutet Ruhe: du wärst gezwungen, dich zu spüren. Und das ist gefährlich – denn darunter könnten alte, unbearbeitete Gefühle liegen, für die es damals keinen Raum gab: Trauer, Wut, Angst, Sehnsucht.
Also bleibst du in Bewegung – weil du spürst, dass etwas hochkommt, sobald du aufhörst zu rennen.
6. Sagst du: „Ich muss das allein schaffen“ – und nennst das Stärke?
Du willst keine Hilfe – auch wenn’s dir schlecht geht.
Du fühlst dich isoliert – aber meldest dich bei niemandem.
Du zeigst nur die „starke“ Seite – und redest dir ein, das sei unabhängig.
Du bist stolz, alles allein durchgestanden zu haben – aber innerlich leer.
Was dahinterstecken könnte:
Diese Haltung ist oft ein Schutzschild gegen tiefe Scham.
Vielleicht hast du früher gelernt: Bedürftigkeit wird abgewertet. Gefühle stören. Nähe macht angreifbar.
Also hast du dich zurückgezogen, Autonomie über alles gestellt – weil du nicht wieder enttäuscht oder beschämt werden willst.
Heute nennst du das Selbstständigkeit. In Wahrheit ist es Isolation.
Du brauchst niemanden – weil du niemanden brauchen willst.
Denn Bindung fühlt sich nicht sicher an – sie fühlt sich gefährlich an.
7. Sagst du: „Ich bin eigentlich zufrieden“ – aber funktionierst nur noch?
Du sagst, dein Leben passt – aber du freust dich auf nichts.
Du sagst, du bist dankbar – aber innerlich leer.
Du sagst, alles ist gut – aber du fühlst dich abgeschnitten, reizbar oder taub.
Du hast alles erreicht – aber nichts bewegt dich mehr.
Was dahinterstecken könnte:
Diese „Zufriedenheit“ ist oft eine Form der Resignation.
Vielleicht hast du dir ein Leben aufgebaut, das funktioniert – aber in Wahrheit ist es eine Überlebensstrategie.
Als Kind hast du vielleicht erlebt, dass deine wahren Bedürfnisse keinen Platz hatten. Also hast du gelernt, sie zu unterdrücken – und dich mit „weniger“ zufrieden zu geben.
Du hast dich eingerichtet in einem System, das dich nicht mehr bedroht – aber auch nicht mehr lebendig macht.
Und tief in dir weißt du: Das hier ist nicht genug. Nicht für das, was du wirklich bist.
Und? Wo hast du gezuckt?
Vielleicht bei einer Frage. Vielleicht bei mehreren. Vielleicht hat’s wehgetan.
Das ist gut. Nicht angenehm – aber ehrlich. Und ehrlich ist der Anfang von allem, was wirklich zählt.
Denn der Punkt ist nicht, wie viele Haken du gesetzt hast.
Der Punkt ist: Du hast etwas erkannt. Einen Schattenanteil. Einen Riss in deinem Selbstbild.
Und damit beginnt alles.
Warum wir uns selbst belügen
Sich selbst zu belügen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Überleben.
Wir alle haben Strategien entwickelt, um nicht zu zerbrechen:
Wir halten uns für stark, um nicht zu zeigen, wie einsam wir sind.
Wir sagen, wir hätten alles im Griff, um nicht zu fühlen, wie leer es ist.
Wir reden uns ein, dass es "halt so ist", um nicht riskieren zu müssen, dass es auch anders ginge.
Diese Lügen sind Schutzmechanismen. Und sie haben funktioniert – lange.
Aber irgendwann zahlen wir einen Preis: innere Leere, Unsicherheit, Stillstand.
Dann reicht es nicht mehr, „weiterzumachen“. Dann braucht es Konfrontation. Tiefe. Wahrheit. Integration.
Was du jetzt brauchst
Solche Erkenntnisse tun weh. Und sie lösen nichts – sie öffnen nur die Tür.
Was du brauchst, ist kein weiterer Test.
Sondern ein Raum, in dem du tiefer gehen kannst.
Ehrlich. Sicher. Ohne Maske.
Manche schaffen diesen Weg allein. Viele nicht – und das ist keine Schwäche.
Wenn du dich jetzt ertappt fühlst, ist das vielleicht der Moment, dir Unterstützung zu holen.
Ein erfahrener Therapeut. Oder – wenn du bereit bist – mein Mentorship.
Was mein Mentorship dir bietet
Ich arbeite mit Menschen, die aufhören wollen, sich etwas vorzumachen.
Nicht mit denen, die schnell was verändern wollen – sondern mit denen, die sich wirklich verändern wollen.
Das heißt: Schattenarbeit, Tiefe, Wahrheit, Transformation.
Kein Feelgood-Coaching. Sondern innere Arbeit, die wehtun darf – und dich endlich befreit.